Der Feuerlöscheimer aus rotbraun beschichtetem Leder mit verdeckter, hölzerner Armierung und gekordelter, textiler Handhabe, war gemäß der "Bestimmungen zur organisierten Löschhilfe" ein anzuschaffendes und bereitzuhaltendes Löschgerät. Entsprechend der Herkunft (Sammlung der TU Bergakademie Freiberg) ist er in weißer Farbe mit folgendem Wortlaut zweizeilig beschriftet: Berg Acad. No: 255.
Datierbar ist er zwischen das Gründungsdatum der Akademie (1765) und einen Zeitraum um etwa 1900, als technisch ausgefeiltere Feuerlöschgeräte serienmäßig hergestellt und verpflichtend wurden. Das Narbenbild und die Materialstärke weisen auf Rinds- oder Kalbsleder hin, möglicherweise mit Alaun- und/oder Fettgerbung. Handhabe und Nähte wurden aus Bastfasermaterial hergestellt und sind mit staubigen Ablagerungen und, entsprechend der Nutzung, rußigen Einschwemmungen verunreinigt. Die Hauptaufgabe der Bearbeitung war es, die bei jeder Berührung und Bewegung des Objektes abfallende Beschichtung zu festigen. Da Radiermittel, Schwämme und Pinsel die Schollen durch Haare abreißen und zurückbleibende Radiermittelreste die Oberfläche verunreinigen würden, wurde ein Konzept zur Reinigung und Festigung in einem Schritt entwickelt und durchgeführt.