Abschlussarbeiten
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Bachelorarbeiten 2023
Reinigungs- und Konservierungskonzept für Werbedias mit einem Schimmelbefall - Concept for the Cleaning and Conservation of Advertising Slides with Mould
Bachelorarbeit von Emily Simon-Stickley
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Erarbeitung eines Reinigungs- und Konservierungskonzepts für Werbedias im Mittelformat mit einem Schimmelbefall. Zunächst gilt es den Zustand ausführlich zu dokumentieren und das Ausmaß des Schimmelbefalls zu charakterisieren. Anhand dessen kann die Stabilität der Materialien eingeschätzt und mögliche Maßnahmen als Konzept in Betracht gezogen werden. Anschließend gilt es die Maßnahmen, zu denen eine Trockenreinigung sowie eine Behandlung mit Ethanol-Wasser-Gemisch-Bädern gehören, in Probereihen an Versuchsmaterial durchzuführen um schädliche Behandlungen auszuschließen und die Wirksamkeit zu untersuchen. Schließlich werden die Ergebnisse der Probereihen gemeinsam mit dem Zustand der Sammlungsobjekte betrachtet, um eine Empfehlung für eine Behandlung auszusprechen.
Schlagwörter: Mittelformat Werbedias, Schimmelbefall, Trockenreinigung, Ethanol-Wasser Gemisch-Bäder
This Thesis will discuss Methods for the cleaning and conservation of medium format advertising slides with mould. First, the condition of the individual Objekts will be determined from which the extent of the mould damage can be assessed. Based on the condition of the materials at hand, possible treatment measures will be presented in the concept. Specific measures, including a variety for dry cleaning along with a treatment using ethanol-water-baths, will then be tested in a series of trials to evaluate their safety for the materials as well as their effectiveness. Finally, the results of the trials will be regarded alongside the evaluated condition of the collection objects, from which a recommended procedure will be established.
key words: medium format advertising slides, mould, dry cleaning, ethanol-water-bath
Optische Effekte in analogen und digitalen Restaurierungsstrategien für trägerbeschädigte Glasplattennegative - Optical effects in analogue and digital restoration-conservation strategies of carrier-damaged glass plate negatives
Bachelorarbeit von Elisabeth Gräfin von Galen
Grundlage der Arbeit sind gebrochene Glasplattennegative, die einer konservatorisch-restauratorischen Bearbeitung unterzogen werden sollen. In einer Gegenüberstellung von digitalen und analogen Restaurierungs- und Konservierungskonzepten wird ermittelt, welche Herangehensweise aus konservatorischer Perspektive auf Basis der vorhandenen Ressourcen die vertretbarste ist. Anhand von Probereihen werden die erarbeiteten Konzepte durchgeführt und miteinander verglichen. Der Vergleich geschieht anhand von Digitalisaten der Objekte. Die Auswertung der Probereihe dient als Grundlage für Handlungsempfehlungen, die in einem Restaurierungs- und Konservierungsplan für trägerbeschädigte Glasplattennegative erläutert werden.
This thesis is based on the issue of broken glass plate negatives and the treat-ment of this condition from the viewpoint of conservation theory and practises. An optimal and ethical treatment workflow is sought to be determined through the comparison of digital and analogue preservation concepts with the resources at hand. The comparison is done by the conduction of various trials to evaluate the tested strategies. Digital copies of the objects are used to evaluate these strategies. This is the basis of the development of a conservation and restoration plan for broken glass plate negatives.
Keywords: restoration, conservation, photographic material, glass plate negatives, digitisation, adhesive.
Bachelorarbeiten 2022
Unternehmen Xarifa (Hans Hass, 1954)
Technicolor Materialgeschichte und -überlieferung.
Bachelorarbeit von Rita Clemens
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Materialgeschichte und die Überlieferung von dem Film UNTERNEHMEN XARIFA (Hans Hass, 1954, LI). Bei dem Film handelt es sich um einen Unterwasserfarbfilm, welcher als Technicolor-Imbibitionsdruck aufgeführt wurde. Anfang der 50er Jahre beginnt die Ära der chromogenen Farbverfahren, welche das Ende des Technicolor dreistreifigen Aufnahmen-Systems ankündigt und die Firma veranlasste, das Imbibitionsverfahren an die neuen Farbnegative anzupassen. Die Produktion von UNTERNEHMEN XARIFA befindet sich somit in der Zeit eines große technische Wandels. Der ungewöhnliche technische Fertigungsprozess UNTERNEHMEN XARIFAs wird anhand von Untersuchungen am Material und von Quellenanalyse ermittelt; er weist auf einer Verflechtung drei verschiedener Farbverfahren auf. Jenseits der filmhistorischen Erkenntnisse zu diesem Film, können dadurch filmtechnische Erkenntnisse über die Fertigung anderer Filme dieser Zeit abgeleitet werden. Die Identifikation, Sichtung und Beschreibung der überlieferten Ausführungen UNTERNEHMEN XARIFAs lieferten Hinweise, die das Vorhandensein vier verschiedene Fassungen belegten. Somit konnten Erkenntnisse bezüglich der Aufführungsgeschichte des Filmwerkes gewonnen werden. Darüber hinaus wurde die Existenz des bisher unbekanntes Film THE AZORES nachgewiesen. Im Hinblick auf eine mögliche Zugänglichmachung von UNTERNEHMEN XARIFA wird schließlich ein Digitalisierungs /Restaurierungsweg vorgeschlagen und diskutiert.
This paper deals with the history of the material and the transmission of the film UNTERNEHMEN XARIFA (Hans Hass, 1954, LI). The film is an underwater colour film, which was released as Technicolor imbibition prints. At the beginning of the 1950s, the era of chromogenic colour processes began, marking the decline of the Technicolor three-strip recording system and causing the company to adapt the imbibition process to the new colour negatives. UNTERNEHMEN XARIFA's production is thus in the midst of a major technical change. UNTERNEHMEN XARIFA's unusual technical workflow will be investigated through the examination of the film material and the analysis of various sources; it shows an interweaving of three different colour processes. Beyond the film-historical insights into this film, film-technical knowledge regarding the production of other films of this period can be derived from it. The identification, viewing and description of the transmitted material of UNTERNEHMEN XARIFA provided clues that proves the existence of four different film versions. Thus, insights regarding the release history of the film could be gained. In addition, the existence of the previously unknown film THE AZORES was proven. Finally, with regard to a possible accessibility of UNTERNEHMEN XARIFA, a digitisation/restoration path is proposed and discussed.
Untersuchung zur Maßhaltigkeit von historischem Kinefilm Messen und Toleranzprüfung genormter Maße mit dem „Großen Werkzeugmikroskop“
Bachelorarbeit von Jonas Trenkler
Die Arbeit beschreibt die Verwendung eines Messmikroskops zur Prüfung genormter Toleranzen an Kinefilm. Es werden Hilfsgeräte entworfen und Testmessungen durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit einschätzen zu können.
Schlagworte: Messen, Prüfen, Film, Kinefilm, Normen
The paper describes the usage of a traveling microscope as tool for inspecting and verifying standardized tolerances of motion picture film. Additional tools are developed and a selection of film is measured to assess the usability of the setup.
Keywords: measuring, test, film, motion picture film, standards
Characterization of Ferrania silver gelatin fiber-based photographic papers: a case study based on a specimen book from the 1950s
Bachelorarbeit von Ilaria Rossetti
Die Charakterisierung von Fotopapieren auf Faserbasis ist seit einigen Jahrzehnten ein aktives Forschungsgebiet in der Konservierungswissenschaft. Musterbücher von Fotopapieren werden zu diesem Zweck als unschätzbare Ressource betrachtet, da sie die große Bandbreite der ausdrucksstarken Merkmale eines Mediums zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt offenlegen. Obwohl Ferrania der führende italienische Hersteller von Fotopapieren war, sind seine Produktlinien nie systematisch untersucht worden. Ausgehend von einem Musterbuch aus den 1950er Jahren als Fallstudie zielt diese Arbeit darauf ab, Schlüsselmerkmale von Ferrania-Fotopapieren wie Oberflächentextur, Glanz, Dicke, Grammatur, Grundfarbe und das Vorhandensein von optischen Aufhellern mit qualitativen und quantitativen Methoden objektiv zu bewerten. Die gesammelten Daten - im Anhang in Form eines visuellen Atlasses geordnet - können für Provenienz-, Datierungs- und Authentifizierungsprozesse von erheblicher Bedeutung sein sowie zur Systematisierung der unendlichen Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten des am weitesten verbreiteten fotografischen Druckmediums des zwanzigsten Jahrhunderts beitragen.
Schlagworte: Charakterisierung, Ferrania, Silbergelatinepapier, Musterbuch.
The characterization of silver gelatin fiber-based photographic papers is an area of active research in conservation science since a couple of decades. Specimen books of photographic papers are considered invaluable resources for this purpose, as they disclose the vast range of expressive properties of a medium at a given historical moment. Although Ferrania was the leading Italian manufacturer of photographic papers, its product lines have never been subjected to systematic research. Starting with a specimen book from the 1950s as case study and with the aid of qualitative and quantitative methodologies, this thesis aims to objectively assess key attributes of Ferrania photographic papers such as surface texture, gloss, thickness, grammage, base color and the presence of optical brightening agents. The collected data - classified in the form of a visual atlas in appendix - can be of significant relevance for processes of provenancing, dating and authentication, as well as contribute to the systematization of the infinite range of expressive properties of the most widely used photographic printing medium of the twentieth century.
Keywords: characterization, Ferrania, silver gelatin photographic paper, specimen book.
Bachelorarbeiten 2021
Möglichkeiten der Erhaltung und Rekonstruktion von Filmtiteln, Bachelorarbeit 2021 von Karolina Sus
1. Gutachter: Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Rüdel; 2. Gutachter: Oliver Hanley
Die Arbeit fragt nach den Möglichkeiten der digitalen Rekonstruktion von typografischen Inhalten aus unvollständig überlieferten Filmen der Stummfilmzeit. Die Entwicklung des Schrifteinsatzes und der Produktionsweise im Verlauf der Filmgeschichte vor dem Durchsetzen des Tonfilms bilden den Ausgangspunkt dieser Auseinandersetzung. Am praktischen Beispiel der digitalen Bearbeitung des 1927 in Deutschland produzierten Films "Moral" wird die Durchführung einer digitalen Bearbeitung mit restauratorischen Anforderungen dargelegt und ein Vorschlag für eine Dokumentationsform vorgestellt.
The thesis deals with the possibility to digitally reconstruct typographical content from incomplete films of the silent era. Starting point for this undertaking is examining the development of the use of typography and its production methods in film history before the establishment of sound in film. The practical example for the digital reconstruction of film titles including the approaches of restoring moving images and a suggestion for a documentation, is based on the film restoration of "Moral". "Moral" is a film which was produced 1927 in Germany.
Untersuchung und Restaurierungskonzept eines fotografischen Unikats vom Beginn des 20. Jahrhunderts, Bachelorarbeit von Irina Alaeva
1. Gutachter: Prof. Dr. nat. Ulrich Rüdel; 2. Gutachterin: Dipl.-Rest. Gisela Harich-Hamburger
Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem fotografischen Gruppenporträt aus dem Jahr 1900, das in der Fotomontage – Technik angefertigt wurde. Die Fotografie wird zunächst einer allgemeinen Untersuchung in Hinsicht auf Historie und Materialität unterzogen und der verwendete fotografische Prozess wird identifiziert. Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines umfassenden Konzepts für Restaurierungsmaßnahmen, welche die schädlichen Veränderungen des Objekts, die im Laufe der Zeit entstanden sind, minimisieren, um es für zukünftige Generationen in seiner Integrität und harmonischen Form zu erhalten. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Verwendung von Gelsystemen zur Entfernung von Klebstoffresten auf der Vorderseite der Fotografie gerichtet. Ihre Anwesenheit stört nicht nur die ästhetische Wahrnehmung des Objekts, sondern führt auch zur irreversiblen Zerstörung der außerordentlich dünnen fotografischen Schicht, was wiederum zu Informationsverlust führt. Eine Testreihe, zunächst an Musterobjekten, dann am historischen Objekt selbst, soll die Frage beantworten, welche von den in der heutigen Restaurationspraxis verwendeten Gelsystemen für die Bearbeitung der besonders empfindlichen fotografischen Materialien am besten geeignet sind.
(Re)Produktion vs. (Re)Konstruktion? Digitalisierung von Film, Bachelorarbeit von Sandra Kunze
1. Gutachter: Prof. Dr. nat. Ulrich Rüdel; 2. Gutachterin: Franziska Heller
Das Ziel der Bachelorarbeit ist die Entwicklung einer Matrix mit Artefaktklassifizierungen. Es wird ein Umgang bei der Digitalisierung von Filmen mit analogen und digitalen Artefakten für restauratorisch-ethische Entscheidungen vorgeschlagen. Dazu wird eine Diskursanalyse um den Begriff des "Artefakts" zwischen Technik und Wahrnehmung geführt. In den einzelnen Kapiteln werden innerhalb der analogen und digitalen Domäne Prinzipien der Filmsicherung, konkret der Reproduktion und Rekonstruktion, herausgearbeitet. Es wird erläutert wie Artefakte (re)produziert oder (re)konstruiert werden. Anhand mikroskopischer Untersuchungen wird der Zusammenhang zwischen Materialität, Digitalisierung und der visuellen Wahrnehmung von Artefakten dargelegt und auf die Matrix angewendet.
The aim of this bachelor thesis is to develop a matrix with a classification of artifacts. It will be suggested how to deal with digitalization of films with photochemical and digital artifacts, concerning ethical for restorers. For this purpose an analyzing discourse between technology and perception is carried out around the term "artifact". Principles of film preservation, especially reproduction and reconstruction, are worked out in individual chapters for photochemical and digital domains. It will be explained how artifacts are (re) produced or (re) constructed. The connection between materiality, digitization and the visual perception of artifacts is demonstrated by using microscopic examinations and will be adopted to the matrix.
Bachelorarbeiten 2020
Glasnegative des Ägyptischen Museums Berlin unter Quarantäne: Reinigungskonzept und Leitfaden für den Umgang mit kontaminierten Archivbeständen, Bachelorarbeit von Jana Rasch, 2020
1. Gutachterin: Prof. Dr. Alexandra Jeberien, 2. Gutachterin: Dr. Caris Beatrice Arnst
Ein Konvolut von ca. 5000 Fotografien, darunter überwiegend Glasplattennegative aus dem Bestand des Fotoarchivs des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung der Staatliche Museen zu Berlin, steht seit ca. zehn Jahren unter Quarantäne. Die Verpackungseinheiten und Fotografien weisen eine hohe Kontamination mit sedimentativen aber auch mikrobiellen Auflagerungen auf, die bekannte und unbekannte Zustandsphänomene und gesundheitliche Beschwerden hervorrufen. Anhand der ausführlichen Dokumentation ausgewählter Objekte werden die Oberflächen und Auflagerungen näher untersucht. Mit Hilfe mikrobiologischer Untersuchungen wird getestet inwieweit die Vorort anwendbaren Methoden verwertbare Ergebnisse liefern. Daraufhin werden bekannte Reinigungsmaterialien auf ihre Eignung geprüft, um in Zukunft aus den gesammelten Erkenntnissen ein Reinigungskonzept sowie einen Leitfaden im Umgang mit kontaminierten Archivbeständen erstellen zu können.
Bachelorarbeiten 2019
Erarbeitung eines allgemeingültigen Leitfadens für die Anfertigung von Reproduktionen für Fotonegativbestände mit dem Fokus auf Untersuchungen der analogen Sicherheitskopien am Beispiel eines Bestandes aus den Multimedialen Sammlungen/Universalmuseum Ioanneum
Bachelorarbeit von Carolin Pommert, 2019
1. Gutachter: Prof. Martin Koerber; 2. Gutachterin: Dipl. Konservatorin/Restauratorin FH Fenna Yola Tykwer
Das Ziel der Bachelorarbeit ist es, einen Praxis-orientierten Leitfaden zu entwickeln, der Institutionen wie Galerien, Sammlungen oder Museen befähigt, ihre fotografischen Bestände (genau: ihre Negative und dazugehörige Sicherheitskopien), für einen möglichst langen Zeitraum zu bewahren. Hierfür wird zunächst das Original, also das Objekt selbst, in seiner Materialität und kulturhistorischen Bedeutung, definiert. Im nächsten Schritt werden die Optionen der digitalen und der analogen Reproduktion zum Ziel der Langzeitarchivierung verglichen. Da die Langzeitarchivierung digitaler Reproduktionen aufgrund schneller technologischer Entwicklungen als nicht sicher gelten kann, wird der Fokus auf die analoge Reproduktion gelegt. So wurden für den praktischen Teil der BA-Arbeit vier Firmen angefragt, analoge Reproduktion eines Negativs anzufertigen. Die sieben angefertigten Proben sowie eine Selbstanfertigung des Autors wurden hinsichtlich „Optik“ und „Alterungsbeständigkeit“ untersucht. In dem Rahmen erfolgte eine mikroskopische Betrachtung, die Prüfung der Wiedergabequalität, ein Test auf Light Fading sowie die Überprüfung der Haltbarkeit der Materialien, Zeit und Kosten je Probe / Firma. In dieser Analyse überzeugt die Firma Foto Leutner (AT) aufgrund der Optik sowie Haltbarkeit ihrer Reproduktionen. Die Bachelorarbeit schließt mit einem einfachen und praktischen Leitfaden zur Reproduktion von Originalen. Er berücksichtigt dabei sowohl die Ergebnisse der praktischen Untersuchung als auch die institutionellen Herausforderungen bezügl. Arbeitsprozesse, Budgets und verfügbarem Personal. Der Leitfaden soll als Startpunkt für eine fachliche Auseinandersetzung mit dem Thema dienen und auch ungeschultes Personal ermutigen, sich dem Erhalt der kostbaren Originale aktiv zu verschreiben.
Bachelorarbeiten 2017
Materialtechnische Untersuchungen eines rechteckigen Fotomedaillons um 1900 aus New Orleans, Louisiana (USA)
Bachelorarbeit von Meike Wegner, 2017
1. Gutachter: Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Rüdel, 2. Gutachterin: Diplom-Restauratorin Gisela Harich
Ziel der Bachelorarbeit ist es, materialtechnische Untersuchungen an einem rechteckigem Fotomedaillon, welches um 1900 in den USA hergestellt wurde, durchzuführen, um Erkenntnisse zu diesen seltenen und rar dokumentierten Kompositobjekten zu erhalten. Die umfangreiche Bestandserfassung und kunsttechnologische sowie herstellungstechnische Erforschung unter Einbeziehung von Vergleichsobjekten soll Aufschluss über die verwendeten Materialien, wie die auf einem Buntpapier montierte Silbergelatinefotografie, welche mit einer Cellulosenitratfolie laminiert ist, liefern. Besonderes Augenmerk sind die historischen Bearbeitungsspuren sowie die Applikation einer Cellulosenitrat - Lackfarbe. Eine Versuchsreihe zur Oberflächenreinigung mit Gellan Gum soll die Effektivität und Anwendbarkeit auf cellulosenitratbeschichtete Oberflächen testen.
Bachelorarbeiten 2016
Untersuchung pflanzlicher Alternativen zur Fotogelatine
Bachelorarbeit von Steffi Wellershaus, 2016
1. Gutachter: Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Rüdel, 2. Gutachterin: Prof. Ruth Keller
Diese Arbeit behandelt gelatinebeschichtete fotografische Verfahrenstechniken und hinterfragt Gelatine als Restaurierungsmittel. Hierbei wird auf die spezifischen Eigenschaften und die Gründe der Verwendung im geschichtlichen Rahmen eingegangen. Im Rahmen der Arbeit wird des Weiteren erörtert, welche Alternativen auf pflanzlicher Basis zur Gelatine existieren. Hier werden die Eigenschaften, sowie Vor- und Nachteile aufgezeigt. Abschließend werden die Ergebnisse bewertet. Es wird darauf eingegangen, unter welchen Umständen die pflanzlichen Alternativen im Kontext der Restaurierung verwendet werden können und welche Bedingungen erfüllt werden müssen.
Methoden zur Festigung beschichteter Schallplatten
Bachelorarbeit von Larissa Kischk, 2016
1. Gutachter: Prof. Dr. Christian Stadelmann, 2. Gutachterin: Magister Nadja Wallaszkovits
Die Arbeit beschäftigt sich mit Methoden zur Festigung von delaminierenden beschichteten Schallplatten aus einer Cellulosenitrat-Schicht und einem Metallträger aus einer Aluminium-Legierung.
Hierfür sind Probereihen an zweien der sechs zur Verfügung gestellten beschichteten Schallplatten aus dem Lautarchiv der Humboldt-Universität zu Berlin durchgeführt worden. Die Zersetzungserscheinungen der Schallplatten sind mittels digitaler Fotografien, mikroskopischer Aufnahmen, Zustandskartierungen und schriftlicher Beobachtungen genau dokumentiert und der aktuelle Forschungsstand zu den Zersetzungsmechanismen der Materialien sowie den konservatorischen Möglichkeiten recherchiert worden. Die Probereihen dienen der Ermittlung einer geeigneten, restauratorisch vertretbaren Festigung zwischen Schicht und Träger der beschichteten Schallplatten. Hierfür sind Lösemittel und Klebstoffsysteme sowie die Applikation durch Lösemittel-Bedampfung in einem geschlossenen System und durch Injektion des Klebstoffs/Lösemittels getestet worden. Die Ergebnisse wurden anschließend durch mikroskopische Aufnahmen sowie notierte Beobachtungen festgehalten und ausgewertet. Das Ergebnis der Arbeit liefert eine geeignete Festigungsmethode mit einem niedrigviskosen Lösemittelklebstoff, welcher in einem Lösemittel löslich ist, worin sich Cellulosenitrat nicht löst. Allerdings kann die Wahl der Instrumente für die Injektion des Klebstoffs optimiert werden, um die Festigung schonungsvoller für das Objekt zu gestalten.
Bearbeitung und Stabilisierung von Knicken in einem 50x60 Farb-Polaroid
Bachelorarbeit von Lisa Koletzki, 2016
1. Gutachter: Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Rüdel, 2. Gutachterin: Diplom-Restauratorin Gisela Harich
Die folgende Arbeit gibt einen Überblick über die möglichen Bearbeitungstechniken von Knicken und Brüchen in Farb-Polaroids. Dabei wird einleitend die geschichtliche Entstehung, sowie das chemische Prinzip des Farbstoff-Diffusions-Verfahrens veranschaulicht. Um verschiedene Methoden zu Bearbeitung von Schäden in der Polaroid-Oberfläche zu ermitteln, musste die vorder- und rückseitigen Kunststoffe mit Hilfe einer Infrarotspektroskopie analysiert werden. Aufbauend auf diesen Ergebnissen wurden mit ausgewählten Lösemittelklebstoffen drei unterschiedliche Techniken, die Injektion von Klebstoffen, das kontrollierte Quellen der Oberfläche und anschließende Planlegen und Stabilisieren mit Japanpapier, sowie die Kaschierung auf Museumskarton getestet. Die Wirksamste soll am Originalobjekt umgesetzt werden.
Bachelorarbeiten 2015
Die fotochemische Restaurierung einer abgebauten Stummfilmkopie: Eine Studie über die Wahl der Verfahren und Materialien für eine analoge Filmrestaurierung
Bachelorarbeit von Thorir Ingvarsson, 2015
1. Gutachter: Prof. Martin Koerber; 2. Gutachter: Jon Wengström
Alle analogen Filmmaterialien zerfallen im Laufe der Zeit unter Verlust der Bildinformation. Um den Bildinhalt für ein zukünftiges Publikum zu erhalten ist deshalb eine Migration der Inhalte erforderlich. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Herausforderungen, die bei der Kopierung einer abgebauten Stummfilmkopie auf einen neues analoges Trägermaterial hinsichtlich Erhaltung und Präsentation entstehen, zu beschreiben, und die Vor- und Nachteile verschiedener Kopierverfahren und Filmmaterialien darzustellen.
Die untersuchten Probleme werden am Beispiel der fotochemischen Restaurierung einer Unikatkopie der Wochenschau Kring fursteförlovningen aufgezeigt. Der Film wurde durch das Swedish Film Institute (SFI) zur Verfügung gestellt.
Bachelorarbeiten 2014
Die korrosiven Abbauprodukte des Glases in Interaktion mit der Fotoschicht bei Glasdiapositiven von Alfred Ehrhardt - Wechselwirkungen, Konservierung und Restaurierung.
Bachelorarbeit von Rosaria Russo, 2014
1. Gutachter: Prof. Dr. Christian Stadelmann, 2. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels
Die Bachelor-Arbeit beschäftigt sich mit S/W Silbergelatine Glasdiapositiven von Alfred Ehrhardt, die von korrosiven Abbauerscheinungen am Deck- und Trägerglas betroffen sind. Die alkalischen Korrosionsprodukte haben die Glasflächen opak, rau und rissig werden lassen und wirken in Interaktion auf die Fotoschicht zersetzend: Ein matter Schleier benetzt die Fotoschicht mit feinen opak wirkenden Verästelungen. Korrosive Ablagerungen verursachen die Quellung der Fotoschicht und die lokale Transparenzwerdung der fotografischen Abbildung im Durchlicht. Die elementare Zusammensetzung des Korrosionsproduktes wird analytisch identifiziert und die chemischen und physikalischen Wechselwirkungen in Interaktion mit der Fotoschicht erläutert. Der Gesamtbestand von 124 Glasdia-positiven zum Werkthema Island war in einem Holzkasten viele Jahre in einem vermutlich feuchten Keller aufbewahrt und war von Insekten- und Schimmelbefall betroffen. Anhand von drei ausgewählten Glasdiapositiven, die charaktertypische Vorzustände im Extrem repräsentieren, werden entsprechende Modelle der präventiven Konservierung ausgearbeitet, die darauf abzielen, Glasdiapositive für die Zukunft bestmöglich zu bewahren.
Bestand - Nachlass Kaiserin Auguste Viktoria Haus – Archivierungskonzept, restauratorische und konservatorische Maßnahmen an ausgewählten Fotografien.
Bachelorarbeit von Lukas Steiner, 2014
1. Gutachter: Prof. Dr. Christian Stadelmann, 2. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels
In dieser Bachelor Abschlussarbeit werden stark verblasste und vergilbte Fotoschichten von Auskopierpapieren und Entwicklungspapieren des frühen 20. Jahrhunderts behandelt. Wechselwirkungen mit dem Montierungsklebstoff Wasserglasleim lösten Reaktionen mit den Silberbildern in den Bindemitteln Gelatine und Kollodium aus und führten bis zu partiellem Komplettverlust. Die Bindemittel der Silbergelatine Auskopierpapiere liegen in stark depolymerisiertem Zustand vor und weisen erhöhte Wasserlöslichkeit auf. Naturwissenschaftliche Untersuchungen und die Dokumentation dieser Zustandsbilder dienen als Basis für die Konzeption und Umsetzung von Maßnahmen für den möglichst langzeitigen Erhalt. Die Fotografien befinden sich in den so genannten Grünen Mappen des Bestandes Kaiserin Auguste Viktoria Haus und sollen darin weiterhin präsentiert werden. Die Rückmontage der Fotografien in die originalen Mappen unter konservatorischen und präventiven Gesichtspunkten stellt eine der Hauptherausvorderung dar.
Bachelorarbeiten 2013
Temporäres Festigen von Stempelfarbe auf Schicht- und Rückseite von Silbergelatinefotografien
Bachelorarbeit von Nicole Rakow, 2013
1. Gutachterin: Prof. Ruth Keller M.A., 2. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erhaltung von wasserlöslicher Stempelfarbe auf Schicht- und Rückseite von Fotografien bei restauratorischen Nassbehandlungen. In einer Probereihe verschiedener Silbergelatinefotografien mit wasserlöslicher Stempelfarbe soll deren Festigung durch das Bindemittel Cyclododecan erprobt werden. Anders als bspw. in der Papier- und Gemälderestaurierung, ist die Anwendung Cyclododecans an Fotografien bisher weitestgehend unerforscht. Diese Arbeit soll einen Anstoß in diese Richtung geben. Dazu wird zunächst ein Einblick in die Eigenschaften der an der Probereihe beteiligten Stoffe gegeben: Dem Bindemittel Cyclododecan, dem Entwicklungspapier der Fotografien sowie der wasserlöslichen Stempelfarbe. Den Hauptteil der Arbeit bildet die Darlegung der Planung, Durchführung und Auswertung der Probereihe. Abschließend werden die Möglichkeiten und Grenzen der Verwendung von Cyclododecan für die Fotorestaurierung aufgezeigt.
Konservierung und digitale Sicherung des Tons zum Filim “ Ich glaub`nie mehr an eine Frau“
Bachelorarbeit von Regina Wellen, 2013
1. Gutachter: Prof. Martin Koerber M.A., 2. Gutachterin Frau Magister Nadya Wallaszkovits
Diese Arbeit befasst sich mit der Konservierung des Tons zum Film „Ich glaub´nie mehr an eine Frau“, der auf elf Schellackplatten des Labels Tri-Ergon-Musik-AG Berlin vorliegt. Bild und Ton dieses Films waren verloren, so dass die vorrangige Aufgabe darin besteht, den Ton adäquat zu sichern und zugänglich zu machen. Die verschiedenen Ebenen des Objekts in Materialität, Technologie und Inhalt werden erfasst. Es wird versucht zu erklären wie und wo die Schellackplatten hergestellt wurden, unter Anwendung welcher Methoden der Tonaufzeichnung. Die durchgeführten konservatorischen Maßnahmen zum Erhalt der Schellackplatten sowie zum Erhalt des Tons in digitaler Form und deren Ergebnis werden dokumentiert.
Bachelorarbeiten 2012
Die Restaurierung stark gerollter Albuminpapiere- Mögliches Erhalten und Montieren
Bachelorarbeit von Sabrina Heckert, 2012
1. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels, 2. Gutachterin: Prof. Ruth Keller-Kempas M.A.
Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Konservierung und Restaurierung stark gerollter Fotografien auf Albuminpapier. Die Fotografien stammen aus dem Kunsthistorischen Institut zu Köln. Um die Fotografien langfristig zu erhalten, wurde nach der Dokumentation des Erhaltungszustands und der Darlegung des Forschungsstands unterschiedliche Restaurierungsmethoden an Probematerialien untersucht. Abschließend wurde die ermittelte Methode auf eine ausgewählte Albuminfotografie angewandt und das Ergebnis ausgewertet.
Bachelorarbeiten 2011
Untersuchung der Restaurierungsmethode Wärmebehandlung (Backen) bei klebrigen Magnettonbändern mit Polyesterurethan-Bindemittel
Bachelorarbeit von Katrin Abromeit, 2011
1. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels, 2. Gutachterin: Dr. Elena Gómez-Sánchez
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen zersetzter, klebriger Magnetschichten moderner Tonbänder. Nach Darlegung des aktuellen Forschungstands wurden die Erscheinungsbilder von 18 klebrigen Magnetbändern untersucht, ihr Abspielverhalten und Charakteristika dokumentiert. Es wurde eine Testreihe zur Erforschung der gängigen Praxis Wärmebehandlung aufgestellt mit dem Ziel, einen systematischen und wissenschaftlichen Ansatz auf dieses Problem anzuwenden. Dabei sollte die Wirkung von unterschiedlichen Behandlungszeiten auf ein rückseitig beschichtetes Magnetband mit Polyesterurethan-Bindemittel untersucht werden. Um Auswirkungen, die die Wärmebehandlung auf klebrige Magnetschichten hat, messen zu können, wurden neue Bewertungsparameter erprobt. Mikroskopaufnahmen und Rauheitsmessungen lieferten gute Ergebnisse über die Oberflächenveränderungen. Es konnte die Verbesserung der Audioqualität nach der Behandlung mit Digitalisierungen bewiesen werden. Allerdings wurden auch unkontrollierbare Verluste in latent geschädigten Bandbereichen verzeichnet.
Restaurierung einer mechanisch stark beschädigten Fotografie "Leuchtfeuer auf Hörnum a/Sylt"
Bachelorarbeit von Désirée Busch, 2011
1. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels, 2. Gutachterin: Prof. Ruth Keller
Die großformatige Fotografie "Leuchtfeuer auf Hörnum a/ Sylt" stammt aus dem Nachlass des Verkehrs- und Baumuseums Berlin und wird im Fotoarchiv des Deutschen Technikmuseums Berlin verwahrt. Die Fotografie auf Silbergelatinepapier weist deutliche Verschmutzungen und mechanische Verletzungen der Fotooberfläche auf. Ein Riss zieht sich von der linken unteren Ecke in die Mitte des Bildes und gabelt sich dort. Vereinzelt sind Fehlstellen mit Totalverlust des Fotopapiers erkennbar sowie Abrieb und Stauchungen, die den Papierträger freilegen. Aufliegende Kieselsteinchen haben auf der Oberfläche viele kleine Vertiefungen hinterlassen. An den Ecken der Fotografie sind rote Verfärbungen, mittig sind verbräunte Partien zu erkennen. In dieser Bachelorarbeit sollen der Riss und und die mechanischen Verletzungen der zuvor gereinigten Fotooberfläche geschlossen werden. In einer Testreihe wird erprobt, ob die roten Verfärbungen mit Hilfe von Kompressen herausgelöst werden können.
Konzept zur Sicherung und Restaurierung von Gasparcolorfilmen am Beispiel von "Radio Prohaska prophezeit"
Bachelorarbeit von Andrea Krämer, 2011
1. Gutachter: Prof. Martin Koerber M.A., 2.Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels
Der erste Farbfilm nach dem Silberfarbstoffbleichverfahren, entwickelt von Bela Gaspar, wurde 1933 in Berlin vorgeführt. Die heute noch erhaltenen Gasparcolorfilme haben kaum etwas ihrer ursprünglichen Farbintensität und Brillanz eingebüßt. Diese besondere Farbästhetik geht bei einer Sicherung auf modernen Farbfilmmaterialien häufig verloren. Ziel der Arbeit ist es, analoge und digitale Möglichkeiten zu diskutieren, die zu einer verbesserten Wiedergabe der ursprünglichen Farberscheinung des restaurierten Gasparcolorfilms führen können. Anhand von zwei Gasparcolorkopien des Films "Radio Prohaska prophezeit" wird das Gasparcolorverfahren, sowohl historisch, als auch technisch beschrieben und ein Rekonstruktionskonzept entwickelt.
Drei Hologramme aus dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe: Untersuchungen und Versuche zum Verschwinden der Abbildung
Bachelorarbeit von Christina-Katharina Nitschke, 2011
1. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels, 2. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Nahid Matin Pour
Das Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist die Untersuchung des Verschwindens der Abbildung auf Hologrammen und dem Testen verschiedener Techniken, um dieses Phänomen beheben zu können. Bei den Objekten handelt es sich um drei Reflexionshologramme auf Basis einer Dichromatgelatine aus dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe. An zwei der drei Objekte wird für die vorgesehenen Testreihen und Versuche invasiv gearbeitet. Ein Objekt ist für (spätere) Restaurierungsmaßnahmen vorgesehen. Besondere Behandlung kommt dem Verstehen des Verschwindens der Abbildung zu: Wieso tritt es auf und wie entsteht es? Wie funktionieren Interferenzphänomene? Anschließend folgen verschiedene Untersuchungen und Testreihen, um eine Methode zu finden, wie dieses Phänomen behoben werden kann. Hierzu werden unterschiedliche Versuche an den zwei Versuchsobjekten durchgeführt.
Bachelorarbeiten 2010
Entwicklung einer Methode zum Ablösen von Selbstklebebändern auf Fotoschichten von Glasplattennegativen
Bachelorarbeit von Elisabeth Härtel, 2010
1. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels, 2.Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Sabine Protze
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Entwicklung einer Methode zur Entfernung von Selbstklebebändern auf Fotoschichten von Gelatinetrockenplatten. Der Klebstoff ist in die Fotoschicht diffundiert und hat irreversible Veränderungen hervorgerufen. In zahlreichen optischen, physikalischen und chemischen Tests werden die Materialien der Selbstklebebänder und ihre typischen Alterungserscheinungen untersucht. Deren Kenntnis bildet die Grundlage zur Entwicklung einer Methode zum Ablösen der Selbstklebebänder. Das Herauslösen des Klebstoffes wird aufgrund der schon vom Glasträger gelösten Fotoschicht und Korrosionserscheinungen erschwert. Diese Phänomene werden kurz erläutert, bevor an ausgewählten Glasplattennegativen des Focke-Museums Bremens erste Ablösungsversuche vorgenommen werden. Den Abschluss bildet eine Zusammenfassung über die Möglichkeiten der Ablösung, sowie deren Probleme.
Die Cyanotypie am Beispiel eines Lageplanes aus dem Landesarchiv Berlin
Bachelorarbeit von Christin Sager, 2010
1. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels, 2.Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Carola Gerlach
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Konservierung und Restaurierung eines nach dem Cyanotypie-Verfahren gefertigten Lageplanes (1906) aus dem Landesarchiv Berlin. Der theoretische Teil der Arbeit umfasst das Verfahren der Cyanotypie in seinem kulturhistorischen Kontext, seiner Verwendung und Herstellung. Auf Grundlage der Dokumentation, Zustandsbeschreibung und Materialanalyse des Objektes wird ein geeignetes Restaurierungskonzept entwickelt. Dabei liegt ein Fokus auf der Ergänzung der vorhandenen Fehlstelle im Lageplan. Im praktischen Teil wird, neben der Restaurierung des Lageplanes, ein Papier nach dem Cyanotypie-Verfahren hergestellt, welches für die Fehlstellenergänzung Verwendung findet. Im Rahmen der anschließenden Auswertung wird die Übertragung dieser Technik auf die Restaurierung von Cyanotypien im allgemeinen diskutiert.
Bachelorarbeiten 2009
Rekonstruktion von Tonbildern in modernen Wiedergabesystemen - Theoretische Diskussion und praktische Anwendung
Bachelorarbeit von Dirk Förstner, 2009
1. Gutachter: Prof. Martin Koerber, 2. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels
Die zwischen 1903 und 1913 von Oskar Messter hergestellten Biophon-Tonbilder können heutzutage nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form aufgeführt werden. Die originalen Wiedergabeapparaturen sind nicht verfügbar und die wenigen überlieferten Biophon- Filmkopien und -Schellackplatten können nicht mehr für Aufführungszwecke verwendet werden. In dieser Arbeit wird ein Rekonstruktionskonzept entwickelt, um die ursprünglich getrennt vorliegenden Bild- und Toninformationen von Biophon-Tonbildern auf einem Träger zusammenzuführen. Ziel hierbei ist es, die Aufführung der Bild- und Toninhalte in modernen Wiedergabesystemen zu ermöglichen. Anhand einer exemplarischen Rekonstruktion eines Biophon Tonbilds wird ein Workflow erstellt, der bei zukünftigen Bearbeitungen von Biophon-Tonbildern angewendet werden kann.
Die Entfernung von Stempelfarben aus Fotoschichten von Silbergelatinepapieren durch Kapillarwirkung und Adsorption
Bachelorarbeit von Jessica Schreiber, 2009
1. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels, 2. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Gisela Harich-Hamburger
Die Bachelorarbeit setzt sich mit in Fotoschichten von Silbergelatinepapieren diffundierten Stempelfarben und deren Entfernung auseinander. Das Herauslösen dieser Stempelfarben findet über physikalische Vorgänge mit Hilfe von oberflächenaktiven Substanzen, die ein hohes Adsorptionsvermögen und starke Kapillarkräfte ausüben, statt. Diese oberflächenaktiven Substanzen werden in Form von Lösungsmittel-Kompressen, -Pasten oder -Gelen auf der Fotoschicht angewendet. Nachdem ein Überblick über die allgemeine Zusammensetzung von Stempelfarben und dem Aufbau von Silbergelatinepapieren gegeben wird, wird das Diffusionsverhalten von Stempelfarben in Fotoschichten im Bezug zu den physikalischen Eigenschaften verschieden beschaffener Fotoschichten beschrieben. Anhand einer Versuchsreihe werden mögliche Behandlungstechniken zum Herauslösen der Stempelfarben vorgeschlagen und diskutiert. Abschließend wird eine ausgewählte Technik an einer historischen Silbergelatinefotografie mit aufliegender Stempelfarbe angewendet.
Entfernung von Korrosionsprodukten aus Silbergelatine - Fotopapieren
Bachelorarbeit von Lena Münzner, 2009
1. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels, 2. Gutachterin: Prof. Ruth Keller-Kempas
In dieser Bachelorarbeit werden Korrosionsprodukte in Fotoschichten von Silbergelatine- Barytpapieren optisch und in ihrer elementaren Zusammensetzung untersucht. Die durch Korrosionsprodukte ausgelösten Abbaumechanismen werden erläutert. Diese Abbaumechanismen, die auf eine Fenton Reaktion zurückzuführen sind, bedingen eine Entfernung der Korrosionsprodukte aus dem Schichtaufbau der Silbergelatine- Barytpapier. Der praktische Teil der Arbeit beinhaltet erste Versuche zur chemisch-pysikalischen Entfernung der Korrosionsprodukte aus der Fotoschicht. Bei der angewendeten Methode handelt es sich um ein rein invasives Verfahren der Korrosionsentfernung.
Die Restaurierung einer auf Schmuckkarton montierten Gedenkfotografie auf mattem Kollodiumpapier (1910)
Bachelorarbeit von Jessica Jantc, 2009
1. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels, 2. Gutachterin: Prof. Ruth Keller-Kempas
Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Restaurierung einer auf Karton montierten Gedenkfotografie aus dem Jahr 1910. Der besondere Fokus liegt dabei in der Fragestellung, in wieweit es sinnvoll und notwendig sein kann, die Einheit des Objektes in Bezug auf ein optimales Restaurierungsergebnis temporär oder auch langfristig aufzugeben. Im Anschluss an Dokumentation, Zustandsbeschreibung und Materialanalysen folgt die Auseinandersetzung mit dem Restaurierungskonzept. Der Fokus der Restaurierung wird auf dem Umgang mit Fehlstellen und der Wiederherstellung der Stabilität gelegt, damit die Abbildung wieder unbeeinträchtigt wahrgenommen werden kann. In der Durchführung der Maßnahmen werden Behandlungsmethoden aus zwei Restaurierungsbereichen, Foto- und Papierrestaurierung, verwendet.
Konzept zur Konservierung und Aufführung von Schmalfilmen mit getrenntem Tonträger
Bachelorarbeit von Carsta Knaack, 2009
1. Gutachter: Prof. Martin Koerber, 2. Gutachterin: Diplom-Restauratorin (FH) Kerstin Bartels
Die Bachelorarbeit will eine Strategie zur Konservierung und zur Nutzung von Schmalfilmen mit separatem Magnetton erarbeiten. Es handelt sich um das Lebenswerk des Berliner Schmalfilmamateurs Günter Dubiel, dessen Nachlass nach seinem Tod durch die Deutsche Kinemathek Berlin übernommen wurde. Es stellt sich nicht nur die Aufgabe der Konservierung der getrennt vorliegenden Elemente. Bild und Ton müssen auch zusammengeführt werden, um eine adäquate Aufführung von Nutzungskopien zu gewährleisten. Ein Teil der Arbeit widmet sich dem Ausgangsmaterial, der Technik und den Arbeitsmethoden, mit denen Dubiel die Synchronität seiner im Zweibandverfahren präsentierten Filme erreichte. Aus den Erfahrungen und Informationen von bearbeiteten Beispielfilmen wird ein mögliches Vorgehen entwickelt.