Antiaging für Kulturgut mit Elastomeranteilen
Gummimaterialien sind in der Alltagskultur, der Technik und der Wissenschaft überall vorhanden. Wenn sie hart, rissig und brüchig werden oder klebrig geworden sind und allmählich zerfließen, scheinen sie für immer verloren zu sein. Wenn sie Bestandteil eines Museumsobjekts sind muss der Abbau gestoppt oder zumindest verlangsamt werden. Das war bisher kaum möglich. An diesem Punkt setzt das KUR-Projekt "Antiaging für Kulturgut mit Elastomeranteilen" an. Die Qualität der Materialien wird untersucht und Methoden für die Erhaltung und Restaurierung dieser Materialkategorie entwickelt, getestet und an Objekten aus unterschiedlichen Museen angewandt.
Aus einer Diplomarbeit der HTW Berlin ging das Projekt hervor: Maxie Tafelski, Restaurierung eines Rettungsapparates: Modell 1904/09 aus der Sammlung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum. Von Badekappen über szenographische Film-Modelle, haushaltstechnische und medizinhistorische Geräte bis zu historischen Rettungsgeräten und den frei bewitterten Gummireifen, Druckschläuchen und Gummimanschetten eines Portalhubwagens aus dem Hamburger Hafen sind vielfältigste Museumsobjekte Teil des Projekts. Studierende der HTW Berlin arbeiten im Rahmen ihrer Semesterprojekte und Bachalorarbeiten unter Anleitung von Diplom-Restauratorin Dietmar Linke an den Objekten und werden so in die wissenschaftliche Methodik der Entwicklung von Methoden der Konservierung und Restaurierung eingeführt. Ein Projekt des KUR-Programms zur Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Kulturstiftung der Länder. Projektträger ist das Deutsche Bergbau-Museums Bochum in Kooperation mit der HTW Berlin, der Filmmuseum Potsdam und dem Restaurierungsatelier Linke.