Mittelalterliches Straßenpflaster dokumentiert (Juni 2010)
Mittelalterliches Straßenpflaster dokumentiert (Juni 2010)
Seit 2000 beteiligen sich Studierende des Schwerpunktes Grabungstechnik an der archäologischen Erforschung der Stadtwüstung Freyenstein. Die Struktur dieser zum Ende des 13. Jahrhunderts aufgegebenen und verlegten Stadt ließ sich vor allem durch umfangreiche Prospektionsmaßnahmen weitgehend rekonstruieren. Im Zusammenhang mit der Erschließung eines Archäologischen Parks finden immer wieder kleinere Grabungsprojekte statt, die einerseits zur Überprüfung geophysikalischer Anomalien notwendig sind, andererseits der Vorbereitung musealer Präsentationen dienen.
Beim Pflügen des Ackers waren wiederholt Steinkonzentrationen an verschiedenen Stellen beobachtet worden, so auch im Nordwestbereich des Fundplatzes, unmittelbar an der Burgstelle. In zwei kleinen Sondageschnitten des Jahres 2002 wurde eine intakte Pflasterung sichtbar. Doch erst acht Jahre später ergab sich die Gelegenheit, ein größeres, 27 m langes und etwa 5,6 m breites Teilstück freizulegen, in Zusammenarbeit mit der Grabungsfirma B-A-B Hauptmann + Bach GmbH. Bemerkenswert ist das erkennbare Verlegemuster. Die Randstreifen werden durch je eine Reihe aus größeren Steinen gebildet, die Mittelachse aus größeren Blöcken. Dazwischen existiert eine regelmäßige Quergliederung in rechteckige Felder, die mit kleineren Steinen ausgefüllt sind. Das Fundmaterial besteht hauptsächlich aus Hufnägeln, Hufeisen und einzelnen Schlüsseln. Inzwischen sind die schadhaften Stellen in der Pflasterung ergänzt. Besucher des Archäologischen Parks können nun auf einer originalen Straße des Mittelalters wandeln.