Lehrgrabung Beelitz - Untersuchung des Fundplatzes Beelitz 29

Seiteninhalt

Im letzten Wintersemester wurde der Fundplatz Beelitz 29 vom 1. und 3. Semester Grabungstechnik-Feldarchäologie sowie dem 2. Master-Semester Landschaftsarchäologie untersucht. Der Fundplatz liegt südlich von Berlin, etwa 3 km östlich des historischen Stadtkerns von Beelitz nahe der Bundesstraße 246. Entdeckt und gemeldet wurde er bereits 1974 vom Bodendenkmalpfleger Fischer aus Zeuthen und ist im Brandenburgischen Landesamt (BLDAM) unter Bodendenkmal 30679 registriert. Aufgrund einer neu geplanten Nutzung als Spargelfeld entstand ein hohes Gefährdungspotenzial für das Bodendenkmal, welches archäologische Maßnahmen unabdingbar machte. Das Landesamt in Wünsdorf kam auf die HTW Berlin zu, um Untersuchungen durchführen zu lassen deren Ziel es war, die Befundsituation und Erhaltungsqualität des Fundplatzes zu klären.

Prospektion

Im Oktober führten die Studenten eine Feldbegehung mit Einzelfundeinmessung durch. Das heißt, jeder Oberflächenfund auf der 20.000 m² großen Fläche wurde dreidimensional eingemessen, erhielt eine eigene Fundnummer und wurde separat verpackt. Parallel dazu wurde von den Masterstudenten der Geo- und Feldarchäologie eine geomagnetische Prospektion der Fläche durchgeführt. Diese bildete im weiteren Verlauf die Grundlage für die geplante Ausgrabung.

Ausgrabung

Anhand der gewonnenen Geomagnetikdaten entschied man sich, an zwei Wochenenden, drei Sondierungsschnitte anzulegen. Hierbei kamen unter anderem Steinansammlungen aus Feldsteinen zutage, die sich in der Geomagnetik durch Bereiche großer Anomalien bereits abgezeichnet hatten. Der Verdacht, dass diese durch große Hitzeeinwirkung zu erklären seien, konnte bestätigt werden. Es wurde festgestellt, dass die Steine hoher Hitze ausgesetzt waren. Ein bereits stark in Mitleidenschaft gezogener Befund stellte sich als annähernd quadratisch dar und konnte anhand von Keramikscherben in die Bronzezeit datiert werden. Allerdings konnten weder Einfassungen noch Pfostenspuren erkannt werden. Eine Möglichkeit wäre die Ansprache als Röstbett für Erze zur Metallgewinnung. Diese sind als quadratische Steinsetzungen bekannt, die hohe Hitze erfuhren und ebenfalls aus der Bronzezeit bekannt sind.

Fundbearbeitung

Nach Abschluss der Ausgrabung wurden die ca. 4200 Einzelfunde aus der Feldbegehung behutsam gereinigt und beschriftet während parallel eine spezielle Datenbank zur Datenaufnahme entstand. Jeder Fund wurde in der Funddatenbank detailliert beschrieben und erfasst. Die so gewonnene große Datenbasis konnte anschließend zur Kartierung verschiedener Fundkategorien genutzt werden um eventuelle Zusammenhänge zwischen Befunden und Fundkonzentrationen herzustellen.

Fundkartierung

Die Ergebnisse der Einzelfundaufnahme wurden abschließend zur Fundkartierung von Beelitz 29 genutzt. Ein Zusammenhang von Schlackefunden und dem vermutlichen Röstbett konnte zunächst nicht bestätigt werden. Auch anhand der auskartierten bronzezeitlichen Keramikscherben konnte keine definitive Aussage im Hinblick auf die ebenfalls bronzezeitlich datierten Befunde gemacht werden.