Den ersten vollständigen Hausgrundriss erfasst (September 2013)
Den ersten vollständigen Hausgrundriss erfasst (September 2013)
Die Untersuchungen des Vorjahres wurden 2013 fortgesetzt und die rückwärtigen Hofbereiche sowie Flächen eines vermuteten Nachbargrundstückes einbezogen. Unmittelbar unter dem Ackerhorizont ließen sich großflächige Kulturschichten nachweisen, die viel Brandlehm, aber auch konzentriert auftretende Schmiedeschlacken enthielten. Die Schlacken fanden sich teils in Gruben entsorgt, teils in Verbindung mit Lehm und Steinen, was eine Ansprache als Ausheizherde erlaubt. Damit ist nachgewiesen, dass hier ein Schmied seinem Handwerk nachging. Dieser verarbeitete vor allem Eisen, nebenbei aber auch Buntmetall. So fanden sich Stücke von Bronzeblech, Fragmente von Bronzegrapen und Schmelzreste. Noch ohne sichere Deutung bleiben zwei Grubenbefunde, die mit Steinen sorgfältig ausgekleidet waren. Einer der beiden wurde mit der Structure from Motion Technologie dokumentiert.
Das mit Abstand wichtigste Ergebnis der Grabung ist die Erfassung des Hausgrundrisses, zu dem 2012 der Steinkeller freigelegt wurde. Es fanden sich regelmäßig verteilte Unterlegsteine an den Längsseiten sowie eine geschlossene Steinreihe am rückseitigen Hausabschluss. Die giebelständige, mutmaßliche Ständerkonstruktion kann mit Außenmaßen von ca. 14,40 x 7,58 m angegeben werden. Es handelt sich damit um den ersten vollständigen Grundriss in Freyenstein. Für die Rekonstruktion der Baustrukturen des 13. Jahrhunderts ist dieser Befund von herausragender Bedeutung.