Sondierung mittelalterlicher Keller (November 2011)
Im Herbst 2011 erfolgten Sondierungen und Teilfreilegungen mittelalterlicher Keller der Stadtwüstung. Diese Maßnahmen waren eingebunden in die Vorbereitungen des dritten Bauabschnitts im Archäologischen Park. Aufgabe der Studierenden war es, drei relevante Magnetikanomalien zu prüfen und die Konstruktionsweise der Baubefunde zu klären, ohne nennenswert in die Befunde eingreifen zu müssen. Lediglich zwei der ausgewählten Keller ließen sich im Ergebnis als Steinbauten identifizieren.
Bei Befund 129 waren die in gelblichem Lehm verlegten Mauern im Planum zwar erkennbar, aber nicht durchgängig erhalten. Die Mauerkronen zeigten viele Fehlstellen, die auf die moderne Beackerung zurückzuführen sind. Der Keller hat Außenmaße von 5,40 x 5,60 m bei einer Mauerstärke von 50-60 cm. Der gut erhaltene Eingangsbereich an der Südostseite zeigt eine leichte Drehung in der Führung der Treppenstufen. Die kompakte Steinlage in der oberen Verfüllung des Kellers erinnert sehr an die schon mehrfach in Freyenstein beobachteten Steinlagen. Sie bilden meist die abschließende Verfüllung der halboffenen Kellergruben. Vermutlich sind sie das Ergebnis einer Flächenberäumung nach Aufgabe der Siedlung, vor der späteren Umnutzung in Ackerland. Bei Befund 130 wurde ebenfalls eine abschließende Steinverfüllung sichtbar. Zwar blieben die Mauerkanten verdeckt, doch wird von ähnlichen Baumaßen auszugehen sein, wie beim benachbarten Keller. Nur an der Südecke des Kellers wurde eine Teilfläche geringfügig weiter abgetieft, wobei ein schmaler Lichtschacht im Mauerwerk erfasst werden konnte.