Filmfoto-Alben aus dem Filmmuseum Berlin
Das Filmmuseum Berlin übergab uns drei Fotoalben, die vor Jahren billig auf dem Flohmarkt erstanden wurden, gleichwohl aber kostbar sind. Zwei von ihnen dokumentieren Kriminalfilme der zehner Jahre, einer Periode der Filmgeschichte, deren Überlieferungssituation besonders kritisch ist. Ein drittes, größeres Album gehört zu Richard Oswalds Film FRÜHLINGSERWACHEN nach Frank Wedekind, der 1929 produziert wurde. Auf den ersten Blick wohl erhaltene Behältnisse für den einst sorgfältig zusammengestellten Inhalt, stellen diese Alben gleichwohl eine Gefahr für die in ihnen geborgenen Fotografien dar. Der Säuregehalt des holzschliffhaltigen, dunkel gefärbten und harzgeleimten Kartons und der hygroskopische Klebstoff bedrohen die seltenen Aufnahmen. Auf einigen ist die Bildinformation bereits an einigen Stellen gestört. Darüber hinaus waren die Alben waren bisher nicht genügend gegen Umwelteinflüsse geschützt: Eindringendes Schwefeldioxid hat zur Bildung eines Silberspiegels geführt. Eine genaue Untersuchung des Zusammenwirkens der unterschiedlich aufgebauten und strukturierten Gelatinepapiere, der Klebstoffe und Kartons wird ergründen, ob es durch konservierende Maßnahmen möglich ist, die Fotografien im ursprünglichen Kontext der Alben zu erhalten, oder ob sie nur davon getrennt adäquat aufbewahrt werden können. Die Studierenden erhalten bei der Beschäftigung mit diesen Alben Einblick in chemische Prozesse und erwerben handwerkliche Fähigkeiten, die grundlegend für die restauratorische Beschäftigung mit Fotos sind.