Funde des Gräberfeldes Colbitz aus Sachsen-Anhalt
Im Kooperationsprojekt mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt werden archäologische Funde des kaiserzeitlichen Urnengräberfeldes Colbitz erforscht und konservatorisch-restauratorisch bearbeitet. Bei den Funden handelt es sich um verschieden gestaltete, keramische Gefäße (Urnen) und diverse Beigaben, wie Bronze- oder Eisennadeln, Knochenkämme und Glasperlen.
Erste Schritte beinhalten das Röntgen, die grabungstechnische Dokumentation und die Bergung der Objekte aus der in-situ Befundsituation. Im Anschluss daran, erfolgt die materialtechnische Untersuchung (Härte-, Porositäts- und Farbbestimmung) sowie die restauratorische Bearbeitung der Funde. Hierbei stehen zunächst die Reinigung, die Klebung und die Ergänzung der teils stark fragmentierten Urnen im Vordergrund. Es folgen die Untersuchung und die konservatorische Bearbeitung der anorganischen Beigaben (Glasperlen, Metallfunde). Abschließend werden Maßnahmen der Präventiven Konservierung umgesetzt, unter anderem objektgerechte Transport- und Lagerungslösungen konzipiert.
Das Projektergebnis ist der Erhalt der regional bedeutsamen Objekte. Diese können nun in ihrer Form, Farbigkeit und kulturgeschichtlichen Aussagekraft erschlossen und weiterführend erforscht werden. Die hieraus zu erwartenden Informationen, wie auch die während der konservatorisch-restauratorischen Maßnahmen ermittelten Daten, stellen einen weiterführenden Baustein zur Erforschung des seit der Frühzeit dicht besiedelten Bundeslandes Sachsen-Anhalt dar. Die eng verzahnten Forschungsaktivitäten der Grabungstechnik, Konservierungswissenschaft und Archäologie leisten hierbei einen maßgeblichen Beitrag.