In Erinnerung an Hildegard Heine, 1966-2020
Anfang Oktober 2020 verstarb völlig überraschend Hildegard Heine. Wir alle hoffen, ohne Leid und Schmerz. Denn Hildegard war in der Natur unterwegs, wo es ihr immer eine große Freude war, per Rad, Kanu oder auch mal mit einem Hundeschlitten aktiv zu sein.
Hildegard war zweimal als Mitarbeiterin an der HTW beschäftigt. Im ersten Projekt hat sie mit viel Verve und Energie das Vorhaben „Modulares Vitrinensystem“ unterstützt. Hierbei wurde ihr klar, dass die Schadstoffkontrolle in Museen besserer Instrumente bedarf. Daher ging sie – ganz ihre Art – den Untersuchungsmethoden im Projekt „Ein vereinfachter Indikatortest (MAT-CH)" sehr gründlich nach. In Folge entwickelte Hildegard zum Thema Schadstoffe und -kontrolle höchste Expertise, neben ihrem Herzensthema den ethnografischen Sammlungen. Diese gehörten für sie als ausgebildete Tischlerin und Dipl. Restauratorin für Holzobjekte weiterhin zu ihrem Arbeitsspektrum. Ihr
umfangreiches Wissen vermittelte Hildegard mit größter Leidenschaft an Museen, Sammlungen und KursteilnehmerInnen in Forschung, Lehre und Weiterbildung.
Seit zwei Jahren war Hildegard als Beraterin beim Museumsverband Thüringen e.V. beschäftigt. Hier hatte sie gerade viele neue Projekte etabliert, u.a. zur Notfallplanung. Obschon in Thüringen beschäftigt, war sie weiterhin sehr präsent an der HTW. Durch ihre Arbeit als Lehrbeauftragte, aber vor allem durch ihren persönlichen „Footprint“, der viele Kontakte und Freundschaften umfasste.
Hildegard war ein mutiger und willensstarker Mensch, dabei unglaublich herzlich und fröhlich. Jederzeit war sie bereit, für die Belange der Konservierung und Restaurierung zu kämpften, auch gegen den Mainstream. Unvergessen bleiben hitzige Debatten über den Berufsschutz, wilde Fahrten in der Tube zur IAQ, auch ihre von nassen Radfahrten verfilzten Teddyhandschuhe sowie der Mittagsstopp für den Mandarinenkuchen in der Waschbar. Dieser wird alleine nie mehr so verlockend sein ...