Freilegung eines mittelalterlichen Feldsteinkellers (September 2012)

Freilegung eines mittelalterlichen Feldsteinkellers (September 2012)

Die Grabungen im Sommer 2012 widmeten sich der Untersuchung einer Hofstätte, die sich zentral im Stadtgrundriss befindet und direkt an der wichtigsten Hauptstraße der mittelalterlichen Stadt angelegt war. Das Grabungsprojekt fand in Zusammenarbeit mit PD Dr. Felix Biermann und mit Studierenden aus Göttingen, Greifswald und Berlin statt. Unterstützt wurde es durch das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum Wünsdorf (BLDAM).

Der Fokus der Kampagne lag zunächst auf der vollständigen Ausgrabung eines zuvor lokalisierten Steinkellers. Dieser ließ sich mit Außenmaßen von 5,20 x 4,60 m und etwa 70 cm Mauerstärke ermitteln und war, wie die große Mehrzahl der Steinkeller in Freyenstein, straßenseitig angelegt. Anders als sonst, war der Zugang nur in den anstehenden Lehm eingetieft und fünf Stufen herausgearbeitet worden. Dass ursprünglich eine hölzerne Verkleidung vorhanden war, ist vorstellbar, ließ sich aber nicht sicher belegen. Der Keller war durch eine Tür verschlossen. Reste der beiden, aus Feldstein und Lehm errichteten Türleibungen waren noch erhalten. Eine Aussparung kennzeichnet die Position des Türrahmens. In der straßenseitigen Kellermauer befand sich ein Lichtschacht, daneben mutmaßlich ein zweiter. Wie bei nahezu allen Gebäuden, deutet auch hier der Brandschutt auf ein Schadensfeuer hin. Offenbar konnte das Haus noch rechtzeitig beräumt werden, denn nur wenig Fundmaterial trat zutage.